Warum Mental Health zur gesellschaftlichen Aufgabe wird

Havas Germany
3 min readAug 30, 2023

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Im neuesten Prosumer Trend-Report „Mental Health“ untersucht Havas, wie die Gesellschaft psychische Gesundheit erlebt und welchen Stellenwert sie ihr heute beimisst. Dabei zeichnet sich ab, wie die Zunahme der mentalen Beeinträchtigungen, aber auch des öffentlichen Bewusstseins, die Kommunikation von Marken künftig beeinflusst.

Die neuesten Zahlen der WHO legen offen, dass weltweit einer von acht Menschen mit einer psychischen Störung lebt. Die Prävalenz psychischer Probleme hat ein Stadium erreicht, in dem 9 von 10 der deutschen Prosumer das Thema als „eines der wichtigsten Themen unserer Zeit“ betrachten. Drei von vier glauben daher auch, dass der offene Umgang mit psychischen Problemen wichtig ist für das allgemeine Wohlbefinden der Gesellschaft, die laut 69% vermehrt unter psychischen Problemen leidet, weil sie sich um Geld- und Konsumfragen dreht. Eine Bewertung, die Mental Health zu einer kollektiven Aufgabe formuliert, die sich für mehr als drei von vier deutschen Befragten durch Entschleunigung und einen gesunden Lebensstil lösen lässt, um psychischen Erkrankungen vorzubeugen.

Die jüngeren Generationen im Fokus

Seit COVID-19 fühlt sich über die Hälfte der deutschen Gen Zs ängstlicher und gestresster in ihrem Leben. Für mehr als drei Viertel der Befragten ist die Einschränkung vorherrschend, dass sie andere Menschen mit ihren Problemen nicht belasten wollen und einen sozialen Druck verspüren, ihren tatsächlichen Gemütszustand zu verbergen. Entsprechend fällt es zwei von drei Befragten der jüngeren Generation schwer, mit ihren Freund:innen, Verwandten oder Partner:innen über ihre Probleme zu sprechen — auch, weil mehr als die Hälfte glaubt, dass niemand sie verstehen würde. Dabei ist Social Media Fluch(t) und Segen zugleich: Während sich 48% gut fühlen, wenn sie durch Social Media unterhalten und inspiriert werden, so sind 52% deprimiert davon, über Social Media mit Lebensentwürfen konfrontiert zu werden, von denen sie glauben, sie niemals leben zu können. Die deutschen Prosumer sind sich überwiegend einig, dass unsere Gesellschaft vermehrt an psychischen Erkrankungen leidet aufgrund der Abhängigkeit von Social Media und der digitalen Welt. Deshalb glaubt die Hälfte der Befragten, dass die sozialen Netzwerke für die psychische Gesundheit ihrer Nutzer:innen verantwortlich gemacht werden sollten. Jedoch werden nicht nur die sozialen Netzwerke in der Verantwortung gesehen, sondern auch Unternehmen und Marken aus den Bereichen Pharma (59%), Sport (43%), Beauty und Wellness (39%), Alkohol (39%) oder auch Lebensmittel (37%). Dabei fordert jede:r fünfte deutsche Prosumer, dass jüngere Generationen von Marken über Mental Health aufgeklärt werden sollten. Was sich als schmaler Grat erweist: Denn für mehr als die Hälfte ist es ein absolutes No-Go, wenn Marken Mental Health zwecks Umsatzsteigerung ausnutzen.

„Die Corona-Pandemie hat unser Verhältnis zum Thema Gesundheit nachhaltig verändert und ein ganzheitlicheres Verständnis von menschlicher Gesundheit geschaffen. Psychische Gesundheit ist heute wichtiger denn je, weil sie nicht nur entscheidend ist für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch für das gesellschaftliche. Dabei ist es oft nicht das Ende der Welt, das den Menschen Sorgen bereitet, sondern der eigene Mikrokosmos aus familiärer und monetärer Situation. Das Konsumtreiben sorgt für Geldsorgen und die sozialen Medien isolieren mehr, als dass sie verbinden“, erklärt Sandra Onofri, Chief Strategy Officer Havas Germany, und weiter: „In einer Gesellschaft, in der Glück zu einer medizinischen Norm und negative Emotionen zu medizinischen Symptomen gemacht werden, wächst nicht nur der Bedarf an Aufklärung, sondern auch die Notwendigkeit, die Art, wie wir leben, zu verändern. Ein Wandel, den Unternehmen und Marken jetzt mitgestalten können.“

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